HOLOSOPHY TALKS

Eine außeruniversitäre FLINTA-Philosophie-Diskurs-Reihe

HOLE OF FAME Königsbrücker Str. 39 01099 Dresden

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ABOUT

Die Philosophie ist eine Disziplin, die sich mit den grundlegenden Fragen des menschlichen Daseins beschäftigt. Sie befasst sich mit Themen wie Wahrheit, Wirklichkeit, Moral, Gerechtigkeit und Schönheit. Philosophie hat zurecht einen großen Einfluss auf unsere Gesellschaft und unsere Kultur.


In der Vergangenheit allerdings waren FLINTA Personen in der Philosophie stark unterrepräsentiert und sind es in der universitären Realität auch weiterhin. Wir wollen zeigen, dass Philosophie alles andere als ein angestaubter Boysclub in den Unis dieses Landes ist. Daher haben wir die Reihe HOLOSOPHY TALKS ins Leben gerufen.


Ab Februar 2024 findet einmal im Monat ein philosophischer Abend mit einem Input-Vortrag von FLINTA Philosoph:innen und einer moderierten Diskussion im HOLE OF FAME statt. Die Veranstaltungen sind kostenfrei und für alle interessierten Menschen offen.


HOLE OF FAME + PHILOSOPHY = HOLOSOPHY

Feminism Movement Icon

Der Projektraum HOLE OF FAME ist seit seiner Gründung im Jahr 2012 ein Knotenpunkt der freien Kulturszene Dresdens. Hier finden Konzerte, Kunstausstellungen, Lesungen, Theaterstücke und Performances gleichberechtigt wie Workshops, politische und gesellschaftliche Vorträge sowie Diskussionsrunden statt.

PROG

RAMM

28.02.2024

Jana Tabea Stern (TU Dresden)

Epistemische Ungerechtigkeit UND male ignorance


Wieso hat die akademische Philosophie noch immer ein Diversitätsproblem, auch wenn formale Hürden für Frauen und andere Minderheiten nicht mehr bestehen? Dieser Vortrag stellt verschiedene Formen epistemischer Ungerechtigkeit, in denen Personen in ihrer Rolle als Wissende geschädigt werden, und eine systematische und aktive Form des Nichtwissens als mögliche Erklärungsansätze vor.

27.03.2024

Friederike Kantzenbach (TU Dresden)

Ideologie und Kollektive Identität am Fall der Freien Sachsen


Die Freien Sachsen gelten aktuell in Sachsen als die stärkste rechte Kraft nach der AfD. Dabei beziehen sie sich als Gruppierung stark auf eine essenzialisierende sächsische Identität. In dem Vortrag soll mithilfe des Ideologiebegriffs von Marx und Adorno erläutert werden, wieso diese kollektive Identität in Sachsen ein Verarbeitungsversuch der gesellschaftlichen Verhältnisse darstellen kann.

fällt aus

24.04.2024

Anna Lena Stefanides (TU Dresden)

Angst und Arbeit


Die abstrakt menschliche Arbeit als gesellschaftskonstituierendes Prinzip behindert menschliches Subjektsein, sodass sich die Möglichkeit unter den Bedingungen des Kapitalismus zur Angst - oder zum Gegenstand derselben - verkehrt. Diese Angst wiederum drängt das bewusstlose Individuum dazu, die Freiheit aufzugeben. Im Vortrag sollen Annäherungen an eine sozialpsychologische Dialektik des Individuums am Gegenstand der Angst entwickelt werden.

Die Veranstaltung am 24.04. fällt wegen Krankheit aus und wird im Herbst nachgeholt!

29.05.2024


Lisa Clara Burger (Universität Göttingen)

Autonomie in Geflüchtetenlagern


Zu einem ausreichend guten Leben gehört mehr, als dass die grundlegendsten physiologischen Bedürfnisse erfüllt sind. Eines der Güter, die konstitutiv sind für menschliches Wohlergehen ist die persönliche Autonomie. In Notlagern werden Geflüchtete weltweit in ihrer Autonomie oft stark eingeschränkt und die Inhaftierung von Flüchtenden gilt als immer populärere Strategie zur Abschreckung potenzieller Flüchtender. Dieser Umstand ist in vielerlei Hinsicht moralisch problematisch und stellt ein Übel dar, das beseitigt werden sollte. Doch wer trägt -vor dem Hintergrund der nicht-idealen Bedingungen, welche internationale Beziehungen charakterisieren - die Verantwortung dafür, das Wohlergehen von Notlager-Bewohner:innen sicherzustellen?

Alle Veranstaltungen beginnen um 19:00 Uhr, Einlass ist 30 Minuten vor Beginn. Der Eintritt ist frei.


Veranstaltungsort: HOLE OF FAME, Königsbrücker Str. 39. 01099 Dresden

SPEAKER:

INNEN

Jana Tabea Stern ist Doktorandin der feministischen Philosophie und Sozialepistemologie an der TU Dresden und im Vorstand der SWIP Germany e.V. Seit November 2023 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Dresden angestellt und unterrichtet derzeit ein Seminar zur Einführung in die feministische Philosophie. Im Rahmen des BMBF-geförderten Verbundprojektes “Bildersturm: Frauen in der Philosophie sichtbar machen und neue Vorbilder etablieren” promoviert sie zu Epistemischer Ungerechtigkeit in der akademischen Philosophie und entwickelt davon ausgehend das Konzept vom “male ignorance”, welches erklären soll, wie Frauen durch aktives männliches Nichtwissen systematisch unsichtbar gemacht werden.


Friederike Kantzenbach befindet sich in der Endphase ihres Bachelorstudiums in Philosophie an der TU Dresden. Gegenstand ihres Interesses sind dabei vor allem Gesellschaftstheorie und eine materialistisch-dialektische Philosophie. Im Rahmen einer Seminararbeit, welche nun in einem Sammelband publiziert wird, untersucht sie die Bedingungen der Möglichkeit für eine rechte kollektive Identität und entwickelt ihre Ideen bezugnehmend auf die “Freien Sachsen”, eine extrem rechte Kleinstpartei, welche sich seit der Covid-Pandemie zur inzwischen stärksten offenen extrem rechten Kraft in Sachsen entwickelt hat. Mithilfe des Ideologiebegriffs angelehnt an Marx und Adorno forscht sie zur Ideologie, welche hinter diesem Phänomen steckt.


Anna Lena Stefanides ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Evangelische Theologie der TU Dresden und schrieb ihre Abschlussarbeit zum Gegenstand der “Arbeit”. Denn was Arbeit eigentlich bedeutet, welchen Zwängen sie unterworfen ist, und welche Potentiale der Selbstbestimmung sie verspricht oder auch einlöst, ist keinesfalls eindeutig. In einem Versuch der dialektischen Annäherung an "die Arbeit" konnte in der Auseinandersetzung mit Hegel, Marx und Sölle die abstrakt menschliche Arbeit als gesellschaftskonstituierende Selbstbewegung bestimmt werden. Schließlich wird sichtbar, dass Menschen unter den Bedingungen der kapitalistischen Produktionsweise keine "Subjekte" im hegelschen Sinne der Selbstbewegung sind und auch nicht sein können. Im Anschluss daran geht es im Promotionsvorhaben um den Begriff der Freiheit und das ihr inhärente Gefühl der Angst, welche dem bewusstlosen Individuum trotzdem vorgaukeln, "Subjekt" zu sein.


Lisa Clara Burger wohnt in Berlin und promoviert an der Universität Göttingen am Lehrstuhl für feministische Philosophie bei Prof. Christine Bratu. Lisa befindet sich aktuell im Endspurt ihrer Doktorarbeit, welche sie über die persönliche Autonomie der Bewohner:innen von Geflüchtetenlagern schreibt. Lisa setzt sich seit 2016 aktiv für die Rechte und die Hilfe von Geflüchteten ein und war selbst bereits in Lagern in Griechenland und Serbien tätig. Mit ihrer Promotion vereint sie ihren Aktivismus und ihre Leidenschaft für die Philosophie.

HOLOSOPHY TALKS ist eine Veranstaltungsreihe des Hole of Fame e.V. in Kooperation mit dem FSR Phil der TU Dresden sowie SWIP Germany e.V.

Königsbrücker Str. 39

01099 Dresden

www.holeoffame.de